Saintcrow, Lilith - Dante Valentine 01 - Teufelsbraut by Lilith Saintcrow

Saintcrow, Lilith - Dante Valentine 01 - Teufelsbraut by Lilith Saintcrow

Autor:Lilith Saintcrow [Saintcrow, Lilith]
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
Herausgeber: babylon
veröffentlicht: 2012-08-25T22:00:00+00:00


27

Japhrimel sprach erst wieder, als wir in der blauen Suite angekommen waren. Er schloss die Tür hinter uns, sperrte sie ab, und sofort begannen die Sicherheitssysteme, die er in den Wänden installiert hatte, zu summen. „Das war nicht klug“, sagte er leise. „Ein eifersüchtiger Mann hilft uns nicht weiter.“

„Wenn Jace unter Druck steht, ist er viel besser“, entgegnete ich und löste meinen Zopf. „Außerdem hat er sich das selbst zuzuschreiben.“ Meine Ringe waren still und dunkel. Ich fühlte mich besser, und die Kopfschmerzen verflüchtigten sich, je mehr Psinergie ich aus der Stadt zog, jetzt, wo mein Körper sich an ihre Ausprägung gewöhnt hatte. Ich würde ein heißes Bad nehmen und hinterher ein paar Dehnübungen machen, dann wäre ich fit für einen Erkundungsausflug.

Meine Hände zitterten. Nach drei Jahren hatte ich Jace zum ersten Mal wieder im Kampf gegenübergestanden. Drei Jahre – und er hatte bis jetzt nicht versucht, mir eine Erklärung zu liefern. Nur so getan, als ob …

Ich atmete tief ein, wobei ich Japhrimels durchdringenden, grünen Blick auf meinem Rücken spürte. Jace spielte keine Rolle. Ich hatte gesagt, dass er mir nichts bedeutete und dass ich kein Interesse mehr an ihm hätte. Ich hatte schon so manches Mal geschworen, lauthals oder leise, dass ich über Jason Monroe hinweg war. Punkt. Schluss. Endgültig, aus und vorbei, so soll es sein, amen, finis.

„Nichtsdestotrotz hättest du mich nicht benutzen dürfen, um seine Eifersucht anzustacheln“, beharrte Japhrimel.

„Sein Problem, nicht meins. Mein Problem ist Santino und wie ich das Ei zu Luzifer zurückkriege. Außerdem ist er nur ein Mensch. Selbst wenn er auf dumme Gedanken kommen sollte, kann er dich nicht verletzen.“

„Mag sein. Aber selbst Dämonen wissen, was Eifersucht bedeutet, Dante.“

Ich warf mein Schwert auf das Bett und begann, mein Hemd aufzuknöpfen. Fürs Erste hin ich in Sicherheit, dachte ich. „Nächstes Mal kämpfe ich gegen dich. Dann muss ich mich wenigstens anstrengen.“

Eine Nuance schriller, und meine Stimme hätte sich überschlagen. Wenn ich über Jace hinweg war, dann war ich über ihn hinweg. Stimmt doch, oder?

„Du hast nicht mit ihm gekämpft“, wandte der Dämon ein. Er lehnte an der Tür, die Arme vor der Brust verschränkt, die Augen halb geschlossen. Auf seinen karamellfarbenen Wangen lag ein leichter roter Schimmer. Du meine Güte, er wurde doch nicht etwa rot? „Du hast versucht, ihn umzubringen.“

„Ich wüsste nicht, wie man sonst kämpfen sollte“, warf ich über die Schulter zurück, bereits unterwegs ins Badezimmer. „Ich gehe jetzt in die Wanne.“

„Wie du wünschst.“ Sonderlich begeistert klang er nicht.

Ich blieb stehen und wandte mich zu ihm um. Meine zitternden Finger waren gerade dabei, den vierten Knopf aufzuknöpfen. Ich habe nichts Verkehrtes gemacht, sagte ich mir nochmals. Ich habe lediglich mit Jace gekämpft und klargestellt, dass er mir nichts mehr bedeutet. Jetzt weiß jeder, was Sache ist, ganz offiziell, mit Datumsstempel und völlig korrekt. Ich habe nichts Verkehrtes gemacht. „Was ist? Komm schon, spuck’s aus.“

Japhrimel lehnte reglos wie eine Statue an der Tür. Das warme, elektrische Licht umspielte seine Gesichtszüge und spiegelte sich in seinen Augen. Die leichte Röte auf seinen Wangen war verschwunden.



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